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Geschichte der Löschgruppe Calenberg

„…..die Elemente hassen das Gebild der Menschenhand…..“ ( Lied von der Glocke, Friedrich Schiller ).

Das hatten u. a. auch die Calenberger Bürger zu Ihrem Leidwesen mehrere Male erfahren müssen. Im Jahre 1891 war das Haus von Peter Kroll abgebrannt. 1900 waren 3 Wohnhäuser im Oberdorf (Bodemann, Thöne und  Bartholdus) dem Flammen zum Opfer gefallen.

1909 und 1913 hatten Hochwasser in Kellern und an Straßen erhebliche Schäden verursacht. Der einzelne Bürger war gegen die Naturkatastrophen nahezu machtlos. Nur viele Hände waren in der Lage, hier und da Hilfe zu leisten und konnten zur Beseitigung der gröbsten Schäden beitragen.

Damit ein fester Stamm von Helfern in solch Katastrophenfällen, vor allem bei Bränden, zur Verfügung stand, schlossen sich aus eigenem Antrieb und auf Veranlassung von Behörden im Jahre 1911 etliche Männer freiwillig zu einer „Wehr“ zusammen, die sich um den „Meister“ ( = Brandmeister ) scharten.1

Aus dem zunächst lockeren Zusammenschluss wurde bald ein selbstständiger Verein mit klaren Satzungen. Diese wurden 1914 vom Amtmann genehmigt und vom Landrat bestätigt.

Erster Brandmeister war Robert Rose, sein Stellvertreter war Wilhelm Drescher. Die Zahl der Mitglieder kann mit 25 angenommen werden.

Dieser Verein (Löschzug) war eingeteilt in 4 Abteilungen, die jeweils für bestimmte Aufgaben vorgesehen waren. Letztere wurden in Theorie und Praxis vorbereitet und drillmäßig geübt. Die Ausbildung oblag den Abteilungsführern. Für eine reibungslose Zusammenarbeit der Abteilungen war der Brandmeister (evtl. sein Stellvertreter) zuständig. Die notwendigen Geräte, Ausrüstungsgegenstände und Uniformstücke mussten von der Gemeinde zur Verfügung gestellt und instandgehalten werden. Zur Unterbringung der Geräte (Hakenleitern, Brandhaken, Löscheiner etc. ) wurde in der Nähe des Dorfbrunnens das sogenannte „ Spritzenhaus „ errichtet.

Der erste Weltkrieg hatte große Lücken in die Reihe der Wehrmänner gerissen. Verhältnismäßig viele der Wehrmänner waren auf den Schlachtfeldern im Westen, Osten oder im Süden des Vaterlandes erblutet, andere in der blühte der Jahre in den Lazaretten gestorben. Nach Beendigung des Krieges musste die Wehr darum neu aufgebaut werden. Das war eine schwierige Aufgabe, aber der Brandmeister löste sie. Die entstandenen Lücken wurden mit nachgewachsenen jüngeren Männern aufgefüllt. Um ein Hand – in – Hand – Arbeiten der Abteilungen, zum Beispiel das Heranschaffen von Leitern, der Feuerhaken, der Eimer, das Bilden von Eimerketten usw. zu gewährleisten, wurden entsprechende Übungen durchgeführt.

Im Jahre 1922 konnte Robert Rose seinem Nachfolger Josef Müller eine einsatzfähige Wehr übergeben.

Während der Amtszeit des nunmehrigen  Brandmeisters, die bis 1935 währte, erhielten die Wehrmänner einheitliche Dienstkleidung. Das Zusammengehörigkeitsgefühl wurde gestärkt. Neue und bessere Geräte und Ausrüstungsstücke wurden beschafft, Gebrauch und Einsatzmöglichkeiten besprochen und in der Praxis erprobt. Im Jahre 1935 fand die Tätigkeit des beliebten Wehrführers Josef Müller durch seinen unerwarteten Tod ein jähes Ende. Ihm folgte der Wehrmann Karl Ortwein. Nun wurde häufiger Dienst angesetzt und dieser auch straffer gestaltet. Das lag wesentlich darin begründet, dass Stadt und Verwaltung mehr und mehr Einfluss darauf nahmen.

Als die Soll – Stärke unterschritten war, kam es 1936 zur Einführung einer Pflichtfeuerwehr, die bis 1938 bestand. Danach traten die früheren Verhältnisse wieder ein. Inzwischen waren eine Saugspritze und ein Schlauchwagen beschafft, und die Ausbildung erhielt theoretisch und praktisch neue Inhalte. Sie erfolgte z. T. im Rahmen der Bestimmungen für den zivilen Luftschutz. Bei überraschend angesetzten Alarmübungen erschienen ab und zu Amts – und Kreisbrandmeister, um sich von der Einsatzbereitschaft der Wehr zu überzeugen und besondere Anregungen zu geben.

Da zur der Zeit Aufmärsche pp. An der Tagesordnung waren, fand nebenbei auch formale Exerzierausbildung statt.

Im Jahre 1939 wurde eine HJ – Feuerwehr gegründet, vielleicht im Hinblick auf die drohenden Wolken, die am politischen Himmel sichtbar wurden.

 

Das schwierigste Problem für die Feuerwehr lag seit Beginn ihres Bestehens in dem Mangel an ausreichendem Löschwasser. Alle Brandmeister waren deswegen immer wieder bei den zuständigen Verwaltungen vorstellig geworden, besonders Karl Ortwein. Aber über Planungen (Stauvorrichtungen in der „ Bicke “, Wasserbehälter im Oberdorf) war man nicht hinausgekommen. Lediglich die Säuberung und Vergrößerung des Feuerteiches wurde durch „Notdienst Verpflichtete “

(Berendes, Dethel, Fischer, Ewe) 1942 / 43 durchgeführt. Das Problem war damit aber bei weitem nicht gelöst.

 

Die Feuerwehr zählte im März 1944:

9 – aktive Mitglieder

10 – notdienstverpflichtete und

12 weibliche Kräfte.

 

Karl Ortwein war in schwieriger Zeit 10 Jahre Brandmeister gewesen. Er trat 1946 aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt zurück.

Zum Nachfolger wurde Josef Bodemann gewählt. Während seiner 22 – jährigen Dienstzeit gab es mancherlei Neuerungen im Bereich der Feuerwehr. Für die ehemaligen Kameraden, die nicht aus dem 2. Weltkrieg heimgekehrt waren, musste Ersatz gewonnen werden, um erfolgreichen Einsatz zu sichern.

1950 wurde aus Hohenwepel ein TSA von Josef Bodemann und Alfons Blömeke abgeholt.

Im Jahre 1952 wurde das alte völlig unzureichende Spritzenhaus verkauft und abgebrochen. Im September des gleichen Jahres konnte das Richtfest für einen neuen Geräteraum begangen werden.

Zehn Jahre später erfolgte die längst fällige Ausbaggerung des „Feuerlöschteiches“ durch die Firma Schulte aus Warburg. Zwei Jahre später wurde der frühere Plan zwecks Errichtung eines Löschwasserbehälters im Oberdorf wieder aufgegriffen und von dem Architekten Vorschütz bearbeitet. Die Genehmigung für den Bau wurde erteilt, aber der Baubeginn scheiterte zunächst an der Kostenfrage. All diese Neuerungen hatten in besonderer Weise auch die Aktivität des Brandmeisters gefordert. Ausbildung und Übungen der Wehr waren dennoch nicht vernachlässigt worden.

Neben der Ausbildungsarbeit wurde besonders auch die Geselligkeit gepflegt; ein frischer Geist durchwehte die Reihe der Feuerwehrmänner. Als Brandmeister Josef Bodemann im Jahre 1968 von seinem Amt zurücktrat, konnte er seinem Nachfolger Robert Ehlen eine gut geschulte Mannschaft übergeben.

Robert Ehlen trat als Brandmeister in die Fußstapfen seines Vorgängers. Trotz seines fortgeschrittenen Alters führte er die Wehr mit großem persönlichem Einsatz mit dem Ziel, die Kameradschaft weiterhin zu pflegen und die Einsatzbereitschaft der Wehr zu sichern. Infolge seiner angegriffenen Gesundheit musste er sein Amt nach 4–jähriger Dienstzeit im Jahre 1972 zur Verfügung stellen. Robert Ehlen und vorher schon Josef Bodemann, beide seit 1966 mit der Feuerwehr – Ehrenzeichen dekoriert, wurden zum Ehren – Brandmeister ernannt.

Ein neuer Abschnitt für die Calenberger Wehr begann mit der Berufung des aktiven Mitglieds Alfons Blömeke, der am 01. September 1972 den Posten des Löschgruppenführers übernahm.

Im Jahre 1973 wurde der „Feuerteich“ von der Firma Hartmann aus Oesdorf ausgebaut. Nachdem schon einige Jahre vorher im Oberdorf („Auf der Spisse“) von der Firma Ernst aus Peckelsheim der lange geplante Wasserbehälter (100 cbm Fassungsraum) erbaut war und Hydranten an der neu verlegten Wasserleitung vorhanden waren, war die leidige Frage nach ausreichendem Löschwasser gelöst und der Brandmeister seiner größten Sorge ledig.

Aber Stillstand gab es nicht und konnte es nicht geben. Der Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses stand bevor, Baubeginn war im November 1973. Alle Arbeiten wurden energisch aufgenommen und betrieben, so dass der Bau mit Geräten – und Mannschaftsraum usw. am 29. Juni 1974 seiner Bestimmung übergeben werden konnte. Die „Freiwillige Feuerwehr Calenberg“ konnte nun über schöne und praktische Räume verfügen, aber sie wurde im Zuge der Gebietsreform im Jahre 1975 als solche aufgelöst und als Löschgruppe der „Freiwilligen Feuerwehr Warburg“ zugeordnet. In diesem Jahr erhielt die Löschgruppe ein neues Löschfahrzeug, einen Ford Transit, mit Schlingmann Aufbau.

Nachdem in der Folgezeit auch noch Löschgeräte und Ausrüstung (1978) empfangen waren, konnten Ausbildung und Übungen, die trotz allem nie zu kurz gekommen waren, mit neuem Schwung fortgesetzt werden. Auch mit der Kernstadt Warburg zeigte die Calenberger Löschgruppe seine Verbundenheit. Für den Festzug während der Warburger Oktoberwoche 1985 erstellte sie in mühevoller und doch fröhlicher Arbeit einen sinnvoll gestalteten Festwagen, der allseits als besonders gelungen bezeichnet wurde und darum lebhafte Zustimmung fand.

Schließlich muss noch vermerkt werden, dass im Jahre 1979 eine Jugendabteilung der Feuerwehr gegründet wurde, die angeschlossen ist an die Freiwillige Feuerwehr Warburg.

Eine neue Tragkraftspritze hat die Löschgruppe Calenberg im Juli 1990 von der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Warburg bekommen. Sie schafft 2400 l / Minute; drei Stück gibt es inzwischen in der Stadt Warburg. Die alte Tragkraftspritze (Baujahr 1957) wurde noch mit der Hand angezogen.

Nach 16-jähriger Dienstzeit bekommt die Calenberger Feuerwehr 1991 ein neues Fahrzeug. Der VW Typ LT 35 löst den in die Jahre gekommenen Ford Transit ab.Mit diesem Wagen ist die Calenberger Feuerwehr wieder auf dem neusten Stand. Der VW Typ LT 35 besitzt neben schwerem Atemschutz eine Pumpe mit einer Fördermenge von 800 l / Minute.

Alfons Blömeke nahm nach 20 Jahren 1992 seinen Hut und reichte die Verantwortung an Heinz – Josef Bodemann weiter.

Neuer Vize wurde Otto Flore.

Der Kreisbrandmeister Josef Föckel zeichnete Alfons Blömeke mit der Ehrennadel der Kreis – Feuerwehr – Verbandes aus.

Ein seltenes Jubiläum konnte 1995 der Ehren – Brandmeister Josef Bodemann feiern. Seit 70 Jahren ist er nun schon Mitglied der Löschgruppe Calenberg, die er 22 Jahre leitete.

Am Himmelfahrtstag im Mai 1996 hatte die Löschgruppe Calenberg ein weiteres Jubiläum.

Unser Hauptbrandmeister Alfons Blömeke wurde an diesem Tag zum „Ehren – Brandmeister “ ernannt.

Stadtbrandmeister Heribert Kraut zeichnete den Jubilar mit einer Ehrenurkunde aus. Wobei der Löschgruppenführer Heinz–Josef Bodemann und die Löschgruppe zugegen war.

Bei der Jahreshauptversammlung der Stadt Warburg in Dössel im Januar 2009 wurde BM Holger Mantel zum stellvertretenden Löschgruppenführer ernannt.

Bei der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Warburg im Januar 2010 in Calenberg, wurde der Löschgruppenführer Heinz–Josef Bodemann nach 18 Jahren verabschiedet.

Nachfolger im Amt wurde sein Stellvertreter BM Holger Mantel, der an diesem Tag auch noch zum Oberbrandmeister befördert wurde.

Unterbrandmeister Dominik Strümper wurde zum stellvertretenden Löschgruppenführer ernannt und unterstützt somit den Brandmeister in seinen Tätigkeiten.

Im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Warburg im Januar 2013 in Calenberg wurde Otto Flore nach Erreichen der Altersgrenze von 60 Jahren und nach 20 Jahren als Stellvertretender Löschgruppenführer verabschiedet. Zu seinem Nachfolger als stellvertretender Löschgruppenführer wurde Brandmeister Ansgar Bodemann ernannt.

Das in die Jahre gekommene TSF wurde ersatzweise im Februar 2013 durch das ehemalige TSF-W der Löschgruppe Hohenwepel ersetzt. Dieses verrichtet nun übergangsweise seinen „Dienst“ in Calenberg bis ein neues Fahrzeug für die Löschgruppe in der Beschaffung eingeplant ist.  Durch die „höherwertige“ feuerwehrtechnische Beladung, allein schon durch den 500 Liter Löschwassertank, ergibt sich eine Aufwertung der Leistungsfähigkeit bei Einsätzen der Löschgruppe.

Am Himmelfahrtstag im Mai 2013 wurde Hauptbrandmeister Heinz-Josef Bodemann durch den Leiter der Feuerwehr Warburg zum “Ehren-Hauptbrandmeister” ernannt.

Im Rahmen der Jahreshauptversammlung 2014 der Freiwilligen Feuerwehr der Hansestadt Warburg wurde Löschgruppenführer Holger Mantel zum Brandinspektor befördert.

Im November 2018 gibt das gebraucht übernommene TSF-W seinen Dienst auf und wird stillgelegt.
Hingegen der einst gemachten mündlichen Zusagen wird jedoch kein neues Fahrzeug für Calenberg beschafft.

Wieder einmal muss die LG die gebrauchten Fahrzeuge anderer Einheiten weiter nutzen.
“Neues” Fahrzeug der LG Calenberg ist das TSF-W der LG Rimbeck.

Heute verfügt die Löschgruppe Calenberg über eine Truppe von ca. 25 aktiven Feuerwehrkameraden, die sich zu Übungen und Einsätzen oder anderen gegebenen Anlässen zusammenfinden. Wobei sich zu diversen Anlässen nicht nur aktiven Kameraden einfinden, sondern auch die Herren der Altersabteilung gern gesehen werden.

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