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Belagerungsschanze „Osterberg“

Auf dem Osterberg, am Nordwestrand des Ortes, befindet sich eine rechteckige Anlage auf einer bewaldeten Kuppe. Die Innenfläche der Anlage beträgt 33,7 x 23,40 m. Im Nordosten ist diese Belagerungsburg durch den Steilhang natürlich geschützt. Im Schnittprofil zeigt sich deutlich das Wall-Graben-System mit einer Breite von bis zu 10 m und einer noch erhaltenen Grabentiefe, die zwischen 0,74 m im Westen, 1,69 m im Osten und 1,90 m im Norden schwankt. Von äußerer Grabenkante zu äußerer Grabenkante werden 48,1 x 43,5 m gemessen. Interessant sind die jeweils vorgelagerten Wälle im Südosten und Nordwesten der Anlage. Trotz ihrer schwachen Ausprägung im Gelände haben sie noch eine Länge von je 23 m bei schwankender Wallhöhe von 0,38-1,16 m.

Für eine Deutung als spätmittelalterliche Belagerungsschanze zur Burg Calenberg spricht die Entfernung von etwa 400 m zwischen beiden Burgen. Eine Sicht- und Geschützreichweite, die von Bliden (*1) und Katapulten überwunden werden konnte. Vergleichbare Wallanlagen wie z. B. die 500 m nordwestlich der Burg Vlotho gelegene Schwedenschanze oder die Schanze nordwestlich der Burg Limberg, von der ebenfalls die Erdwälle noch sichtbar sind, verstärken diese Annahme, ebenso der Umstand, dass Schanzen aus der frühen Neuzeit keine vorgelagerten Walle haben.

 

Kurz zusammengefasst:

Schanze auf dem Osterberg bei Calenberg

  • Lage und Zustand: Die Schanze liegt auf dem Osterberg südlich von Calenberg und ist eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Feldbefestigungen in Westfalen.
  • Bauweise: Rechteckige Anlage mit einem umlaufenden Wall-Graben-System. Die Wallhöhe beträgt bis zu 2,5 Meter, die Gräben sind etwa 1,5 Meter tief.
  • Funktion: Vermutlich als Belagerungsanlage gegen die Stadt und Burg Calenberg errichtet.
  • Datierung: Hoch- bis spätmittelalterlich, möglicherweise aus der Zeit der Hessen-Paderbornischen Fehde (1464–1471).
  • Besonderheiten:
    • Die Anlage ist strategisch günstig auf einem Höhenrücken gelegen.
    • Es gibt keine Hinweise auf eine dauerhafte Nutzung oder Bebauung innerhalb der Schanze.
    • Die Form und Ausrichtung deuten auf eine gezielte militärische Nutzung hin.

 

(*1) Eine Blide ist die größte und präziseste Wurfwaffe unter den Belagerungsgeräten. Sie ist eine Unterform des Katapults. Weitere Bezeichnungen hierfür sind u. a. Tribok / Tribock, sowie Trebuchet.

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