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Eulenturm – Warte Calenberg

Informationen zum Eulenturm (Calenberger Warte)

Historischer Hintergrund & Lage

  • Der Eulenturm ist ein ehemaliger Wartturm der Hansestadt Warburg, gelegen ca. 1km südlich des Ortes Calenberg. Er wurde 1311 erstmals erwähnt und war ein Bestandteil der mittelalterlichen Warburger Landwehr

Bauform & Architektur

  • Es handelt sich um einen Rundturm aus Bruchsteinen / Werksteinquadern mit einem Durchmesser von außen rund 5,00 m, einem Umfang von etwa 15,70 m
  • Die Höhe des Turms beträgt rund 14,40 m; der innere Durchmesser oben beträgt rund 3,50 m; der äußere Durchmesser im oberen Bereich beträgt rund 5,15 m.
  • Charakteristische Merkmale: schmale, schlitzartige Schießscharten und vier Erker (Wurferker) am oberen Rand – einer davon liegt direkt über dem Hocheingang.
  • Hocheingang bei ca. 7,50m

Funktion & Nutzung

  • Der Turm diente als Beobachtungspunkt – in Friedenszeiten meist mit einem, in Krisenzeiten mit zwei Wächtern besetzt. Sie übermittelten Warnsignale oder Lichtzeichen nach Warburg, um Angriffe frühzeitig anzeigen zu können. Die Wächter legten einen Treueeid ab: „unserem Lande und luyden truwe und hold to syne und den Schaden to weren“
  • Wann genau die Wartestation aufgelöst wurde, lässt sich nicht mehr feststellen.

Besichtigung & Umfeld

  • Der Turm ist vollständig erhalten und kann jederzeit von außen besichtigt werden – ein Zugang ins Innere ist nicht möglich.
  • Rodungsarbeiten um 2014 haben die Sichtbarkeit verbessert, sodass der Eulenturm nun aus größerer Entfernung deutlich erkennbar ist. Eine Sitzgelegenheit (Ruhebank) befindet sich in der Nähe des Turms, an der Straße gelegen und bietet einen wunderschönen Ausblick über das Land.

 

Kurze Zusammenfassung: Eulenturm Calenberg

Aspekt Beschreibung
Name / Funktion Eulenturm (Calenberger Warte)
Ersterwähnung 1311
Lage Ca. 1 km südlich von Calenberg auf etwa 243 m ü. NN
Bauform & Material Rundturm aus Bruchstein / Werksteinquadern
Abmessungen Höhe ca. 14,36  m; Durchmesser außen ca. 5,00 m; Umfang ca. 15,70  m
Architektur-Details Schießscharten, vier Erker, hochgelegener Zugang in ca. 7,50 m
Funktion Beobachtungspunkt mit Signalweitergabe im Verteidigungsfall
Besichtigung Außen jederzeit zugänglich, innen nicht begehbar
Sichtbarkeit Um 2014 durch Rodungen verbessert
Zugang & Umgebung Ruhebank; Panoramablick möglich

Die „neuen“ Abmessungen ergeben sich aus den amtlichen Karten des Kreis Höxter

 

© basemap.de / BKG, Geobasis NRW, sowie Kreis
Höxter 2025

 

 

Auszug aus den Calenberger Heimatbriefen

Der Wartturm steht ca. 1 km vom östlichen Calenberger Ortsrand entfernt. Er dürfte um 1400 erbaut worden sein als Teil der Stadtbefestigung der Stadt Warburg. Er sollte die alte Heerstraße von Kassel und die Landegrenze zur Landgrafschaft Hessen sichern. Von diesem Turm ist bereits 1411 die Rede.

Er stand vor der Anpflanzung des heutigen Wäldchens Anfang des 20. Jahrhunderts auf freiem Feld.

Die Warte diente als vorgeschobener Beobachtungspunkt. Es handelt sich um einen Rundturm aus Werksteinquadern mit 40-50 cm Schichthöhe. Der untere Innendurchmesser des Turms am Fundament beträgt ca. 4,40 m – nach oben sich auf 3,50 m (innen) verjüngend. Der Turm ist ca. 12 m hoch und hat einen Hochgelegenen Einstieg (Einstiegstor ca 2,50 m über Bodenhöhe). Schmale, schlitzartige Schießscharten dienten der Verteidigung zudem sind auf dem Turmplateau 4 Pechnasen eingebaut. Die Warte war in der Regel mit 1, in schweren Krisenzeiten höchstens mit 2 Beobachtern besetzt. Auf den Mauern der bewehrten Plattform des Turmes taten die Wächter ihren Dienst, Tag und Nacht.

Die Wächter mussten vor dem Rat schwören „unserem Lande und luyden truwe und hold to syne und den Schaden to weren“

Sobald Sie für die Stadt gefährliche Beobachtungen machten, gaben Sie Warnsignale oder Lichtzeichen nach Warburg. Dort blieb dann noch genügend Zeit Verteidigungsvorbereitungen zu treffen, zumal plötzliche Überfälle nicht so oft vorkamen, weil aufgrund des Fehderechtes, 3 bis 4 Tage vor Beginn der Fehde der Fehdebrief zugestellt werden musste.

Wann die Besetzung des Turms aufgegeben wurde, lässt sich nicht genau feststellen.

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